Hannes Wettstein (1958-2008) war einer der innovativsten und einflussreichsten Gestalter der Schweiz. Bereits sein Werdegang entsprach nicht gängigen Mustern: Der 1958 in Ascona geborene Wettstein absolvierte eine Hochbauzeichnerlehre und bildete sich als Autodidakt gestalterisch weiter zum Designer und Architekten. Technologische Entwicklungen faszinierten ihn ebenso wie die Kunstgeschichte und Frage, gesellschaftliche, industrielle, kulturelle und rituelle, um etwas Neues erfinden können, erklärte Wettstein. Diese Absolutheit war nicht Attitude, sondern Methodik. Die Offenheit, alles, was Design bestimmt Alltagsabläufe, Raumorganisation und der Zweck von Dingen, immer wieder zu überdenken, führte ihn zu überraschend einfachen Lösungen, welche die Zeit überdauern. Technologietransfer aus designfremden Bereichen, jahrelange Forschungsarbeit an einer Idee oder einem Material und ein feines Gespür für die Qualitäten einer Marke: Hannes Wettstein formte die Welt, indem er das innerste Wesen der Dinge, die ihn umgaben, zu ergründen suchte. Pures, unspektakuläres, funktionalistisches Design prägte seine Leuchten und Möbel; immer wieder landete er bei schlichten Formen und klassisch modernen Linien. Diese passten in sein Bild der Welt und der Gesellschaft, in seine Überzeugung avant la lettre, wonach nur selbstverständliches Design beständig sein könnte. Hannes Wettsein gestaltete Gebrauchsgegenstände so elegant und vollendet, dass sie eine Identität erhielten, der wechselnde Modeströmungen nichts anhaben konnten. Auch in der Raumgestaltung schuf er Archetypen: ortsbezogene, sensible Gesamtlösungen, Innenausstattungen oder Setdesigns. Die umfassende Art, die Welt mitzugestalten, lebt heute in dem 1991 gegründeten Studio Hannes Wettstein weiter.